Wissenschaftliche Allgemeinbildung bedeutet nicht nur, Gleichungen lösen zu können, sondern auch, zu verstehen, wie Wissenschaft funktioniert und dieses Verständnis im Alltag anzuwenden. Im 21. Jahrhundert ist sie eine grundlegende Fähigkeit, vergleichbar mit Lesen und Rechnen. Ohne sie ist man leicht anfällig für Fehlinformationen, Betrug oder die eigenen Ängste.
Warum ist das wichtig? Weil die Wissenschaft alles beeinflusst: Impfungen, Klimapolitik, Gentechnik, künstliche Intelligenz. Bürgerinnen und Bürger müssen in der Lage sein, Beweise zu bewerten, Meinungen von Fakten zu unterscheiden und zu verstehen, was „wissenschaftlicher Konsens“ bedeutet.
Wissenschaftliche Allgemeinbildung beinhaltet auch das Verständnis von Unsicherheit. Die Wissenschaft liefert selten hundertprozentige Antworten – sie sagt: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit …“. Das ist keine Schwäche, sondern Ehrlichkeit. Pseudowissenschaft hingegen verspricht Wunder ohne Beweise.
Sie umfasst auch die Kenntnis von Quellen. Nicht alles im Internet ist wahr. Verlässliche Informationen finden sich in Fachzeitschriften mit Peer-Review, an Universitäten und bei Experten mit nachgewiesener Qualifikation.
Wissenschaftliche Grundbildung ist besonders wichtig für ältere Menschen: Sie sind oft Opfer von vermeintlichen Wundermitteln und Pseudomedizin. Das Verständnis der Grundlagen hilft ihnen, ihre Gesundheit und ihre Finanzen zu schützen.
